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Die Drogenkartelle bekämpfen sich bis aufs Blut
Gefährlich hingegen ist die Grenzregion zu den USA. Auch entlang der Pazifik- und Atlantikküste führen wichtige Schmuggelrouten für südamerikanisches Kokain – jeweils unter Kontrolle gegnerischer Kartelle. Die Pazifikroute wird vom Sinaloa-Kartell unter Joaquín alias „El Chapo“ Guzmán kontrolliert, einem der reichsten Männer der Welt laut Forbes-Liste. Die Golfroute ist in der Hand des Golfkartells und der Zetas, zur Mafia übergelaufene, ehemalige Elitesoldaten, die durch besondere Brutalität von sich reden machen.
Die drei bekämpfen sich bis aufs Blut, auch ein paar kleinere Kartelle mischen mit. Weil die Gewalt ausuferte und die Kartelle den Staat bis in höchste Ebenen infiltriert hatten, schickte Präsident Felipe Calderón 2006 die Armee gegen sie in den Krieg. Im Dezember endet die Amtszeit des Konservativen, seine Bilanz ist umstritten. In diesem Jahr sei die Gewalt deutlich zurückgegangen, verkündete die Regierung vor einigen Tagen triumphierend. So seien in Ciudad Juárez, einer der gefährlichsten Städte der Welt, 50 Prozent weniger Morde verübt worden als im Vorjahr. Insider freilich führen das mehr auf die Tatsache zurück, dass das Sinaloa-Kartell die Grenzstadt inzwischen unter seine Kontrolle gebracht hat.