Mit dem Bonus der Öcalan-Verhaftung erzielt der geschäftsführende Ministerpräsident Bülent Ecevit mit seiner Demokratischen Linkspartei (DSP) einen deutlichen Wahlerfolg und erringt 21,5% der Stimmen. Zweitstärkste Gruppierung wird die rechtsextreme Partei der nationalen Bewegung (MHP). Ecevit bildet eine von DSP, MHP und der konservativen Mutterlandspartei (ANAP) des im November 1998 gestürzten Ministerpräsident Mesut Yilmaz getragene Koalitionsregierung. Ecevit will die wirtschaftlichen Reformen vorantreiben, um die Aussichten für den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union zu verbessern.
Nach dem Rücktritt von Romano Prodi am 9. Oktober tritt Massimo D'Alema als Chef der 55. Nachkriegsregierung an. Der Politiker der Demokratischen Linkspartei (PDS), die aus der Kommunistischen Partei hervorgegangen ist, leitet ein von fünf Parteien gestelltes Mitte-Links-Kabinett, an dem sich erstmals seit 50 Jahren zwei Kommunisten beteiligen. D'Alema verspricht die Fortsetzung der von Prodi eingeleiteten Reformen, der stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik und des außenpolitischen Kurses.