Lächelt es oder schaut es eher grimmig drein? Dank moderner Ultraschall-Methoden können werdende Eltern ihr Kind im Mutterleib heute schon mit verblüffender Klarheit erkennen. Sogar die Gesichtsausdrücke des Ungeborenen werden sichtbar. Aber was sagen sie uns? Drücken sie bereits Empfindungen des Fötus aus? Oder sind das doch alles nur Reflexe?
Ultraschall-Aufnahmen sind heute ein wichtiger Teil der Vorsorge-Untersuchungen während der Schwangerschaft. Denn mit den Live-Bildern aus dem Mutterleib lassen sich Fehlbildungen erkennen und auch der Herzschlag des Ungeborenen wird so sichtbar gemacht. Die modernsten Varianten des Ultraschalls können aber noch mehr: Sie zeigen das werdende Kind so klar, dass sich sogar sein Gesichtsausdruck und Mundbewegungen erkennen lassen.

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Wenn Ungeborene gähnen
Mit dem sogenannten 4D-Ultraschall können Ärzte und Eltern sogar live beobachten, wie das Kind Körper und Gesicht bewegt. „Mit der 4D-Sonografie, die Bewegungen des Fötus räumlich sichtbar macht, können wir die Mimik des Kindes besonders gut beobachten“, erklärt Eberhard Merz, Leiter des Zentrums für Ultraschall und Pränatalmedizin am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt.
Diese hochauflösenden Aufnahmen zeigen beispielsweise, dass schon Ungeborene gähnen: Sie reißen den Mund bis zu sechs Mal pro Stunde weit auf. Besonders häufig geschieht dies in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche, wie Mediziner feststellten. Warum die Ungeborenen gähnen, ist allerdings unklar, denn schließlich atmen sie ja keine Luft und müde sollten sie auch eigentlich nicht sein. Forscher vermuten, dass dieses Verhalten mit der Reifung des Gehirns zusammenhängt – das Kind übt bestimmte Bewegungsabläufe quasi schon mal ein.

DEGUM/ E. Merz