Österreich, Ötztaler Alpen. Am Donnerstag, dem 19. September 1991, wandern die Bergsteiger Erika und Helmut Simon abseits des markierten Wanderpfades zu einer Berghütte entlang der nördlichen Rampe des Similaungletschers. Plötzlich nehmen sie am Hauslabjoch in 3210 m Höhe eine braune, menschenähnliche Gestalt wahr, die wie eine Puppe halb aus dem Eis ragt. Auf der Similaunhütte berichten sie von dem Toten. Der Hüttenwirt Markus Pirpamer benachrichtigt sogleich die österreicherische Gendarmerie. So beginnt ein archäologischer Krimi.
Der tiefgefrorene Leichenfund aus den Südtiroler Alpen gilt als Glücksfall für die Erforschung der Vorzeit und löste die wohl aufwendigste Obduktion aller Zeiten aus.

Archäologischer Krimi

Erst am Dienstag, dem 24. September, wird der Ur- und Frühgeschichtler Konrad Spindler aus Innsbruck hinzugezogen. Er erkennt sofort das hohe Alter ("mindestens 4000 Jahre, eher älter") und damit die Bedeutung des tiefgefrorenen Leichenfundes. Von nun an wird die Leiche und alles, was mit ihr zu tun hat, als größte Kostbarkeit behandelt. Während der folgenden Tage untersuchen verschiedene Wissenschaftler die Fundstelle mit Föhn und Dampfstrahler. Sie bergen einen Köcher, Leder- und Fellfetzen, Heubüschel, eine Schlehdornfrucht, Teile eines Birkenrindenbehälters einschließlich Inhalt, einen Grasmantel, verschiedene Holz- und Knochensplitter, eine Fellmütze, Haare, Insektenteile, Haut- und Muskelfetzen, Reste von Holzkohle und Pflanzenteilen sowie einen Fingernagel.