Sophie Scholl, am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten mit dem Fallbeil hingerichtet, tritt in unserer Erinnerung meist erst in dem Moment in Erscheinung, in dem sie mit ihrem Bruder Hans im Treppenhaus der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität todesmutig 1500 Flugblätter verteilt, in denen sie die deutsche Jugend auffordern, "endlich aufzustehen, die Peiniger zu zerschmettern und eine neues, geistiges Europa aufzurichten". Über den Prozess, den Sophie Scholl zuvor durchlebt hat, wissen wir indes nicht viel. Einen gradlinigen Weg der Opposition ist sie jedenfalls nicht gegangen - auch wenn dies in der Vorstellung vieler so sein mag. Mit diesem und so manch anderem Mythos räumt Barbara Beuys in ihrer im Hanser Verlag erschienenen Biographie "Sophie Scholl" auf. Die nuancenreiche Darstellung des kurzen Lebens der Sophie Scholl hilft, ihre Entwicklung von der HJ-Führerin zur überzeugten Gegnerin des NS-Regimes zu verstehen. Gestützt hat sich die Historikerin dabei auf bislang ungenutzte Dokumente.
Eine Pubertät im Dritten Reich

2010 ist die bisher umfangsreichste Sophie Scholl-Biographie im Carl Hanser Verlag in München erschienen.
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