Reise
geht auf
[Info]mhd.
reis(e),ahd.
reisa zurück und ist eine Ableitung vongerm.
*reis–a– „aufbrechen, aufstehen“; zugrunde liegtidg.
*rei– „hervorbrechen“, ausidg.
*or– „aufstehen“; die Ausgangsbedeutung von Reise ist demnach „Aufbruch, Losgang“; auf den gleichen indogermanischen Ursprung lassen sich auchlat.
oriri „aufstehen“ undgriech.
órnymai „ich stehe auf“ zurückführenReise
Auch wenn davon kaum noch etwas übrig geblieben ist, so war eine Reise ursprünglich mit kriegerischen Absichten verbunden. Mit dem von ahd. reisa für „Aufbruch, Fahrt“ abgeleiteten Wort (zu risan „steigen, fallen“) bezeichnete man den „Aufbruch zu einem Kriegszug“. Lange Zeit wurde das Wort auch in der heute erloschenen Bedeutung „Heerfahrt, Landsknechtsdienst“ verwendet – im Zeitalter der Landsknechte, im 17. Jh. mit dem Dreißigjährigen Krieg. Die Bedeutung „längere Abwesenheit vom Heimatort“ ist alles, was die Urlaubs–, Vergnügungs– oder Dienstreise heute noch mit ihrem kriegerischen Vorfahren gemein hat. Ist der Umfang des deutschen Wortes heute recht weit, so bedeutet das vom Deutschen ins Polnische entlehnte rejs mittlerweile nur noch „Schiffs– bzw. Flugreise“. Die moderne Reiseliteratur widmet sich vor allem touristischen Zielen, doch das literarische Genre der Reisebeschreibung ist schon seit der Antike bekannt, denn zu allen Zeiten interessierte die Menschen, wie das Leben und die Natur in der Fremde aussehen.