Ursprünglich haben die
ollen Kamellen nichts mit „Karamellbonbons“ zu tun, trotzdem denkt man heutzutage sogleich an die bei Rosenmontagszügen freigebig verteilten
Kamelle. Diese heißen im rheinischen Dialekt
Karmelle (von
Karamell „Bonbon“), jedoch hat das
r nicht nur im Rheinischen die Tendenz, am Ende einer Silbe auszufallen. So fällt das Wort lautlich mit der
nddt.
Form
Kamelle „Kamille“ zusammen, die der Redensart zugrunde liegt.
Olle Kamellen „altbekannte Dinge“ sind nämlich im eigentlichen Sinn alte Kamilleblüten, die bei langem Lagern Geruch und Wirkung verloren haben, also nicht mehr brauchbar bzw. abgenutzt sind. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist die Wendung in der übertragenen Bedeutung belegt, und zwar zunächst in Pommern. Von
ollen Kamellen spricht man heute noch hauptsächlich in Nord
– und Westdeutschland.