groß
das Adjektiv geht über
mhd.
groz, ahd.
groz auf westgerm.
*grauta– „groß“ zurück, auch in altengl.
great „groß“, altnord.
grautr „Grütze“ und engl.
grout „grobkörniges Mehl“; somit ist von einer Ausgangsbedeutung „grob gemahlen, grobkörnig“ auszugehen; vermutlich beruhen all diese Formen auf idg.
*ghreu– „zermahlen, bröckeln“; das westgermanische Adjektiv verdrängte das ältere, gemeingermanische Adjektiv *mekila– in ders. Bed., das noch in engl.
much „viel“ und schwed.
myckenhet „Fülle, Überfluss“ erhalten ist, außerdem als Teil von Vornamen wie Michael oder Ortsnamen wie Mecklenburg „Großburg“ genutzt wurde; die Zusammensetzung Großmutter
ist seit dem 14. Jh. in Gebrauch und eine Lehnübersetzung von frz.
grand–mère, analog dazu Großvater
zu grand–père; der Ausdruck Großstadt
wurde erst im 19. Jh. aus Großstädter rückgebildet, das bereits seit dem 16. Jh. in Gebrauch ist; außerdem aus dem 19. Jh. stammen Größenwahn
und großartig
, die sich auf das gängige Verständnis von groß beziehen