Zerklüftete Steinbrüche, alte Kalköfen oder mystisch-geheimnisvolle Tropfsteinhöhlen: Normalerweise sind dies nicht unbedingt die ersten Dinge, die man mit dem Sauerland verbindet. Doch an seinem Nordrand hat der Abbau und das Arbeiten mit Stein eine jahrhundertelange Tradition. Auf der neuen Themenroute "Stein und Mehr" können Radfahrer sich nun auf Spurensuche begeben.

Sauerland-Tourismus e.V. / Anna Galon
Die Themenroute „Steine und Mehr“ lädt uns Radfahrer dazu ein, die erdgeschichtliche Basis der Landschaft und ihrer Naturphänomene auf ganz neue Weise zu entdecken. Aber hier können wir auch erkunden, was Menschen im Laufe der Geschichte mit diesem steinernen Reichtum geschaffen haben.
Und wieder Steine: Das Talsystem der Pöppelsche bei Eikeloh ist nur ein Temporärgewässer, führt also nicht ganzjährlich Wasser.
Trilogie aus Teilrouten

Der Themenroute „Steine und mehr“ zu folgen, ist kinderleicht: Fahren Sie einfach immer dem grünweißen Logo mit den Steinen nach. Zudem verläuft die Radroute auf den Strecken des Radnetzes Südwestfalen und ist somit auch bestens ausgeschildert. Entlang der 114 Kilometer langen Strecke laden 33 Info-Tafeln dazu ein, kurz Pause zu machen und die Besonderheiten dieser Stationen zu genießen und zu erkunden.
Damit es nicht zu anstrengend wird, ist die Themenroute in drei Teilstücke aufgeteilt. Während also die Gesamtstrecke teilweise topografisch herausfordernd ist und ambitionierte Radler ansprechen dürfte, kommen Genussradler bei drei einzelnen Radtouren auf ihre Kosten. Alle Ein- und Ausstiegspunkte zum Fahrradweg sind über die Fahrradbuslinie der RLG aus Richtung Soest oder über die Bahn zu erreichen.
Die Süd-Tour: Zwischen Korallenriff und Tropfsteinhöhle
Die südliche Tour führt auf 26 Kilometern durch das Wästertal und rund um Warstein und Suttrop. Eines der Highlights auf dieser Strecke: der Geopark Suttrop. Hier kann man beim Spazieren auf dem "Diamantpfad" erkunden, welche Gesteine es im Warsteiner Raum gibt. "Warstein liegt auf einem riesigen Korallenriff. Seine Entstehung ist zwar schon einige Millionen Jahre her, doch noch heute wird das Landschaftsbild davon maßgeblich geprägt“, erklärt Sylvia Lettmann, Leiterin des Stadtmarketing Warstein.
Und dass dieser Kalk hier schon seit Jahrhunderten abgebaut wird, daran erinnern historische Gerätschaften, darunter ein alter Kalkofen. Von Freiwilligen rekonstruiert, wird er noch immer regelmäßig angeheizt. Die Glut des Kalkofens taucht dann die ganze Umgebung in ein magisch anmutendes Licht. Schwindelerregend ist dagegen die Aussicht von der Kante eines noch aktiven Kalksteinbruchs – auch das eine der Sehenswürdigkeiten im Geopark.