Morgens bringen die Jakobsens die Kinder zur Schule, dann fahren sie zur Arbeit – erst ein paar Meilen raus aufs Meer, dann 1000 Meter in die Tiefe. Denn statt sich wie andere hinter den Schreibtisch zu klemmen, steigen Kirsten und Joachim Jakobsen in die Lula 1000 und tauchen mit dem 7,5 Meter langen U-Boot in eine faszinierende, fremde Welt ab: die Tiefsee vor den Azoren. Was die Tierfilmer hier entdecken, hat noch kein Mensch gesehen.

Joachim und Kirsten Jakobsen beobachten die Tiefseefauna durch eine 1,40 Meter große Plexiglaskuppel.
Kaum erforscht: die finsteren Tiefen der Meere

Joachim Jakobsen mit dem eigens entworfenen U-Boot Lula 1000.
Dass die Meeresgründe noch heute derart schlecht erforscht sind, halten die Jakobsens für "eine Schande", sie führen es auf Kostengründe zurück. "Wie schützenswert die Tiefsee ist, können wir aber erst wissen, wenn wir sie besser kennen", erklärt Kerstin Jakobsen angesichts des nun erwachten wirtschaftlichen Interesses an den Bodenschätzen der Tiefsee, besonders an den in Jahrmillionen gewachsenen Manganknollen.
Schätze ganz anderer Art sind es, die die ehemalige Verwaltungswirtin im Auswärtigen Dienst und der Tauchprofi bei ihren Reisen in die Unterwasserwelt jagen – natürlich nur mit Scheinwerfern und Kamera, wie Tierfilmer Joachim Jakobsen betont. "Je tiefer wir kommen, desto verrückter werden die Fische, Quallen, Garnelen und Kalmare, die wir entdecken", sagt seine Frau. Häufig wüssten sie gar nicht, welche Art sie gerade vor der Linse hätten, "die meisten sind undokumentiert und haben noch keinen Namen."