Hitzeperioden machen nicht nur Menschen zu schaffen - auch Tiere leiden darunter. Doch statt zu schwitzen, die Klimaanlage aufzudrehen und Unmengen an Eis zu schlecken, haben sie ihre ganz eigenen Strategien gegen die heißen Temperaturen entwickelt. Egal ob eingebaute Wärmeableiter, kühlende Kosmetikbehandlungen oder raffinierte Kuscheltricks: Die Natur zeigt sich in Sachen Hitzeschutz beeindruckend einfallsreich.
Elefanten können nicht schwitzen, sondern überschüssige Körperwärme nur über die gut durchbluteten Ohren abgeben. Afrikanische Elefanten haben daher größere Ohren als ihre indischen Vettern, die oft in schattigen Wäldern leben. pixabay.com, markjordahl

pixabay.com, markjordahl
An heißen Tagen braucht unser Körper Abkühlung - und die gelingt ihm vor allem durch eins: schwitzen, schwitzen, schwitzen. Die Poren der Haut weiten sich, Flüssigkeit quillt heraus und verdunstet mit Kühleffekt. Um die hohen Temperaturen unbeschadet und entspannt zu überstehen, fehlen dann nur noch ausreichend Getränke, ein schattiges Plätzchen und vielleicht ein Planschbecken für den Frischekick zwischendurch.
Doch wie halten es eigentlich die Tiere bei Hitze? Nur die wenigsten von ihnen können schwitzen wie wir - darunter Primaten und Pferde. Andere Arten haben hingegen ihre ganz eigenen Strategien entwickelt, um an heißen Tagen cool zu bleiben. Unser sprichwörtlich bester Freund, der Hund, hechelt zum Beispiel, wenn es ihm zu warm wird. Die Anzahl seiner Atemzüge verzehnfacht sich dabei von etwa 30 auf 300 pro Minute. Auf der Zunge verdunstet dann Flüssigkeit, die die angestaute Wärme davonträgt. Auch Füchse und einige Vogelarten nutzen bei Hitze diesen Abkühlungstrick.
Auch die großen, kaum behaarten Lauscher der nordamerikanischen Eselhasen dienen der Kühlung. James Marvin Phelps / CC BY-NC 2.0
Ohren als Hitzeableiter

James Marvin Phelps / CC BY-NC 2.0
Bei anderen Tieren fungieren hingegen die Ohren als effektive Hitzeableiter. Das ist der Grund, warum in der Hitze der afrikanischen Savanne lebende Elefanten so besonders große Lauscher haben. Wird den Dickhäutern heiß, pumpen sie möglichst viel Blut in ihre Ohren. Dort kühlen sie die Körperflüssigkeit ab, indem sie fleißig damit wedeln. Das gekühlte Blut fließt zurück in den Körper - und schon ist den Elefanten nicht mehr ganz so warm.
Auch der durch die Halbwüsten Nordmexikos hoppelnde Eselhase bedient sich dieses Tricks. Zwar wedelt er mit seinen dreizehn Zentimeter langen Ohren nicht. Trotzdem kühlt das Blut in den dünnen, kaum behaarten Körperteilen vergleichsweise schnell ab. Kühe nutzen dieselbe Taktik. Sie verwenden dafür jedoch statt der Ohren ihre Hörner.
Der Schnabel des Riesentukans ist ein komplexes Kühlaggregat, dessen Wärmeabgabe erwachsene Exemplare präzise steuern können. pixabay.com, mauriUNC
Schatten to go

pixabay.com, mauriUNC
Ein ähnliches Prinzip hat der Riesentukan aus Südamerika entwickelt. Sein Kühlsystem steckt im Schnabel, der ein Drittel seiner gesamten Körperoberfläche ausmacht. Wissenschaftler haben mithilfe von Wärmebildkameras das raffinierte Geheimnis dieses riesenhaften Mundwerkzeugs gelüftet: Wenn es am Abend kühler wird, leitet der Vogel über den Schnabel überschüssige Wärme an die Umgebung ab. Innerhalb von nur zehn Minuten kann er dabei über zehn Grad loswerden.
Kühlende Schlammpackung
Spezielle anatomische und physiologische Anpassungen sind offensichtlich eine hervorragende Strategie, um mit heißen Temperaturen zurechtzukommen. Doch was, wenn Hecheln, Ohrenwedeln und Co nicht den gewünschten Effekt erzielen? Dann müssen andere Dinge Abhilfe schaffen - zum Beispiel eine kühlende Schlammpackung.

Joris Egger / CC BY-SA 3.0