
Blick über Rio de Janeiro
Mit der Seilbahn auf den Tafelberg
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Wer darüber die Nase rümpft, sollte wissen: Die „feijoada“ ist ein typischer Fall von „aus der Not eine Tugend gemacht“. Ähnlich wie der Sambarhythmus oder die Kampfsportart Capoeira ist sie ein Vermächtnis der angolanischen Sklaven, die bis zum 19. Jahrhundert schiffsweise von der portugiesischen Kolonie in Westafrika ins ebenfalls portugiesische Brasilien geschafft wurden. Man brauchte neue Arbeitskräfte für den harten Frondienst auf den Plantagen, nachdem die indianischen Ureinwohner ihrem Elend häufig durch Selbstmord ein Ende machten oder an den importierten Krankheiten starben.
Während die Oberschicht Lendchen oder Schinken schlemmte, mussten die Sklaven zusehen, wie sie mit geringsten Mitteln bei Kräften blieben. Die stärke- und eiweißreichen Bohnen füllten den Magen; Fleischreste vom Herrentisch gaben ein bisschen zusätzlichen Geschmack.
Die „feijoada“ hält aber nicht nur als Sattmacher Leib und Seele zusammen, sondern eint auch als verbindendes Element das Mega-Land, das sich fast über die Hälfte des südamerikanischen Kontinents erstreckt. Als „prato feito“, als schneller „fertiger Teller“, ist sie oft das einzig Essbare in den kleinen Snackbars entlang der großen Autostraßen.
Was sonst auf den Tisch kommt, ist so vielfältig wie die Wurzeln der brasilianischen Kultur:
Der Norden liebt Gerichte aus der Indio-Küche wie „carurú“ (scharf angebratene Krabben in einer Soße aus rotem Pfeffer, Okra, Zwiebeln, Tomaten, Chili und dem Öl der Palmfrucht „dendê“) oder „tacacá“ (eine Suppe aus Maniok-Saft mit Krabben und den brennnesselähnlichen „jambu“-Blättern).
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