Eine alte, sowohl von den Griechen als auch von den Römern verwendete Maß
– und Währungseinheit ist das
Talent, das uns heute in der Bedeutung „angeborene Begabung“ oder „Mensch mit einer solchen Begabung“ bekannt ist. Ins Deutsche kam das Wort entweder indirekt über das
frz.
talent, oder aber es wurde direkt aus dem
lat.
talentum entlehnt, das die genannte Einheit bezeichnet. Zugrunde liegt dem lat. Wort das
griech.
Substantiv
talanton, das ursprünglich „Waag(schal)e“ bedeutete und vom
griech.
Verb
tlenai „aufheben, tragen“ stammt. Ein
Talent maß aber unterschiedlich viel: das attische Talent wog 36 Kilogramm, das in Karthago übliche dagegen nur 27 Kilogramm, so wie auch das babylonische Urtalent, das eigentlich das Maß für den Inhalt einer herkömmlichen Amphore darstellte. Die heutige Bedeutung beruht auf dem Matthäusevangelium, in dessen 25. Kapitel von den anvertrauten Talenten die Rede ist, die von Gott übertragene Fähigkeiten symbolisieren. In der Redensart
sein Talent in die Waagschale werfen „das einsetzen, was man kann“ klingt die ursprüngliche Bedeutung auch heute noch an.