Im Berliner Ufa-Palast am Zoo wird Fritz Langs Stummfilm „Metropolis“ nach dem gleichnamigen Roman von Thea von Harbou uraufgeführt. Der erste deutsche Sciencefiction-Film, die beklemmende Vision einer Stadt der Zukunft, in der das Prinzip der Ausbeutung und die Darstellung der Entfremdung arbeitender Massen bis ins Extrem gesteigert ist, stößt vorwiegend auf Ablehnung. Die Bedeutung des Films als eines der eindrucksvollsten Dokumente expressionistischer Filmkunst wird erst nach dem Zweiten Weltkrieg gewürdigt. Ein großer Erfolg hingegen wird 1931 Langs erster Tonfilm: „M - eine Stadt sucht einen Mörder“.
In Berlin hat der Stummfilm „Das Cabinett des Dr. Caligari“ von Robert Wienes Premiere. Lil Dagover, Conradt Veidt und Werner Krauss spielen die Hauptrollen in diesem irren Vexierspiel um das Schicksal eines Schaustellers und seines Mediums, das angeblich seit seiner Geburt im Schlaf liegt und die Zukunft voraussagen kann. Wenn auch zuvor schon andere Regisseure fantastische Motive verwandten, so gilt dieser Streifen vielfach als Erster, der dem expressionistischen Film in Deutschland den Weg bereitet. Zu diesem Genre gehören auch „Der Golem, wie er in die Welt kam“ von Paul Wegener (1920), „Der müde Tod“ von Fritz Lang (1921) und der erste Vampirfilm der Filmgeschichte, „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ von Wilhelm Murnau (1922). Mit ihrer düsteren Thematik stehen diese Filme am Beginn einer Blütezeit des deutschen Films in den Zwanzigerjahren.