Aus dem
Rheinischen
stammt einem Erklärungsansatz zufolge das Wort
pingelig, und zwar aus der Sprache der Färber. Zum Anrühren der tiefblauen Farbe, des Indigos, verwandten die rheinischen Färber den sogenannten
Pingelpott, einen Eisentopf mit drei Kugeln darin. Diese Kugeln wurden konstant im Topf bewegt, um Klumpen aus Indigopflanzen oder dem heimischen Ersatz Färberwaid zu zerreiben und geschmeidig zu machen. Dabei blieb am inneren Rand des Gefäßes eine Farbschicht haften, die der Färber von außen abklopfte, indem er einen Knochen gegen den Topf schlug. Dieses Klopfen, das dazu diente, kein Körnchen der wertvollen, bis ins 19. Jahrhundert so hergestellten Farbe zu verschenken, nannten die Färber
pingeln. Wird jemand als
ale Pingelpott bezeichnet, meint man damit im Rheinland einen nörgelnden Pedanten (den andere
Korinthenkacker nennen). Eine andere Deutung sieht in
pingelig eine rheinische Form von
peinlich, womit allerdings nicht
peinlich im kompromittierenden Sinne, sondern „peinlich genau“ gemeint ist.