Die Redensart jemandem etwas anhängen „einen Unschuldigen böswillig beschuldigen“ stammt aus dem Mittelalter. Hatte man jemanden überführt, der Gott gelästert oder Schmähreden geführt hatte, oder wollte man eine zänkische Frau demütigen, so hängte man ihnen im Wortsinne etwas an, nämlich einen schweren Stein. Dieser hieß mancherorts Bagstein, wohinter sich das mhd. Wort bâgen „zanken, streiten“ verbirgt. Aber auch die Bezeichnungen Klapperstein und Lasterstein sind belegt. Mit diesem Stein beschwert, musste der Delinquent um das Rathaus herum oder durch die Stadt laufen. Trinkerinnen hängte man sogenannte Schandflaschen oder flaschenförmige Holzklötze an den Hals; wer am Pranger stand, musste etwa eine Tafel oder ein Stück Blech tragen, die oder das den Grund für die öffentliche Bloßstellung nannte.
diomuoti; das Substantiv ist eine Zusammensetzung aus → Mut in seiner nicht mehr gebräuchlichen Bedeutung „Sinn, Gesinnung“ und einem älteren germanischen Wort für „Diener, Bediensteter“, die ursprüngliche Bedeutung ist demnach „die Gesinnung eines Gefolgsmannes“; das zugehörige Verb
demütigen
(
mhd.
diemüetigen) meint somit „jemanden auf den Status eines Dieners herabsetzen“