Kakao ist ebenso wie
Schokolade und
Tomate ein aus dem mittelamerikanischen
Nahuatl
stammendes Wort, das ursprünglich
kakawatl bzw.
cacauatl lautete. Nahuatl, das auch als
Aztekisch bezeichnet wird, war die Sprache der Azteken, Tlaxcalteken und Tolteken und wird heute von etwa 1,5 Mio. Menschen vor allem in Mexiko gesprochen. Bereits vor mehr als 3500 Jahren bauten die Olmeken Kakao an, knapp 1000 Jahre darauf auch die Mayas. Die Azteken waren schließlich diejenigen, die das Wort
xocolatl für ein Getränk prägten, das sie aus zerstoßenen Kakaobohnen, Wasser, Chili, Vanille und Honig zubereiteten und das wir als
Schokolade kennen. Dabei heißt das Getränk eigentlich „bitteres Wasser“ (aus
xócoc „bitter“ und
atl „Wasser“). Kakaobohnen galten als sehr kostbar und dienten nicht nur als Genuss
– und Zahlungsmittel, sondern hatten auch ihren festen Platz in religiösen Ritualen. Lange Zeit war die aus der Neuen Welt importierte Kakaobohne auch in Europa ein Luxusgut, und noch im 19. Jahrhundert konnte man Schokolade in Apotheken als stärkende Medizin kaufen. In der etwa seit 1900 verbürgten Wendung
jemanden durch den Kakao ziehen „jemanden veralbern“ steht
Kakao wegen des identischen Anlauts und der ähnlichen Farbe jedoch ganz profan und
– im Wortsinne
– notdürftig verhüllend für das Tabuwort „Kacke“ bzw. „Dreck“.