In der
Genesis, dem 1. Buch Mose, wird berichtet, wie Gott die sündige Menschheit mit der
Sintflut straft. Einzig Noah findet Gnade vor Gott und wird vor den 40 Tage und Nächte anhaltenden Fluten gerettet. Volkstümlich dichtete man die
Sintflut im Mittelalter zur
Sündflut um, obwohl
ahd.
sin(t)fluot und
mhd.
sinvluot nur „große Flut“ bedeuten. Zeitlich vor der Sintfluterzählung des Alten Testaments einzuordnen sind altorientalische, schon den Sumerern bekannte Überlieferungen wie das Gilgamesch
–Epos, die den Sündenaspekt nicht vorrangig zum Thema haben.
Sintflut oder
sintflutartige Regenfälle nennt man heute heftige Niederschläge oder schwere Überflutungen mit dramatischen Folgen. Das Adjektiv
vorsintflutlich (aus der Zeit vor der Sintflut stammend) wird umgangssprachlich für „völlig veraltet, sehr altmodisch“ verwendet. Der Spruch
après nous le déluge „nach uns die Sintflut“ stammt wohl von der Marquise von Pompadour, die ihn 1757 nach der Schlacht bei Roßbach geäußert haben soll
– allerdings nicht in der heutigen Bedeutung „alles weitere ist uns gleichgültig“, sondern als böse Vorahnung.