Zu einem großen Fortschritt in der Werkstofftechnik kam es, als man lernte, Metalle zu gewinnen und zu bearbeiten. Die verwendeten Werkstoffe prägten jeweils die Kultur des Menschen. In Kleinasien fand man ein zu einem Werkzeug geschliffenes Stück Kupfer, das aus dem Jahre 9000 v. Chr. stammt. Dies ist umso erstaunlicher, als dass Kupfer zumeist nicht in reiner Form vorkommt, sondern aus geschmolzenem Erz erschlossen werden muss. In Ägypten verwendete man Kupfer seit 4000 v. Chr. zur Herstellung von Armbändern, Nadeln und Scheren.
Bronze und Eisen
Als härteres Metall erwies sich bald
Bronze, eine
Legierung aus Kupfer und
Zinn. Erstmals wurde Bronze im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien verwendet. In Ägypten kamen die Kupferlegierungen etwa um 2000 v. Chr. voll in Gebrauch, in Europa begann die
Bronzezeit 1900 v. Chr. Das für die Menschheit wichtigste Metall ist schließlich
Eisen geworden. Allerdings tritt es nur in Verbindung mit anderen Stoffen auf. Lediglich in manchen Meteoriten wird es in reiner Form vorgefunden. Die
Hethiter entdeckten um 1500 v. Chr., wie man aus bestimmten Erzen Eisen durch den Einsatz von Holzkohle gewinnen konnte. Doch in reiner Form war es längst nicht so hart wie Bronze. Es bedurfte vermutlich etlicher Versuche bis es gelang, eine kohlenstoffhaltige Eisenlegierung herzustellen, die man heute
Stahl nennt. Stahl war härter und widerstandsfähiger als alle bis dahin bekannten Metalle. Um 1000 v. Chr. konnten bereits größere Mengen von Stahl hergestellt werden. Schnell verbreitete sich die Technik von Kleinasien aus nach Mitteleuropa und verdrängte den Werkstoff Bronze für die Herstellung von Waffen und Werkzeugen.
Zeittafel
Um 3400 v. Chr.: Nickel wird - wenn auch nicht gezielt und bewusst - benutzt.
Um 3000 v. Chr.: In Ägypten sind bereits Metalle wie Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Blei bekannt.
Um 2670 v. Chr.: In Ägypten und auf Zypern hat die Metallerzverhüttung einen hohen Stand erreicht.
Um 700 v. Chr.: In Europa beginnen die Kelten erstmalig Eisenerz zu verhütten.