Es ist die höchste Auszeichnung für Wissenschaftler: Jedes Jahr Anfang Oktober verkündet das Nobel-Komitee in Stockholm die Nobelpreisträger. Gekürt werden herausragende Leistungen aus den Bereichen Medizin, Physik, Chemie, Literatur, Frieden und Wirtschaft. Hier stellen wir die Preisträger der naturwissenschaftlichen Disziplinen vor.

Martin Högbom, The Royal Swedish Academy of Sciences
Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie
Lange Zeit waren Biomoleküle wie Proteine, die DNA oder RNA die großen Unbekannten der Chemie. Zwar konnten Wissenschaftler mithilfe der Röntgenkristallografie auf die Struktur dieser Moleküle schließen, doch diese Aufnahmen zeigen die Biomoleküle nur in erstarrter Form. Auch die Elektronenmikroskopie eignete sich nur bedingt zur Abbildung solcher Biomoleküle. Denn damit die Strahlen reflektiert werden und so dessen Struktur und Form verraten, muss die Probe aufwändig präpariert, getrocknet und beispielsweise mit Schwermetall-Salzen bedampft werden. Diese Behandlung jedoch verändert viele Biomoleküle und kann sie sogar zerstören.
Dass es heute trotzdem möglich ist, Biomoleküle in Aktion zu sehen, das verdanken wir den diesjährigen Nobelpreisträgern für Chemie: Jacques Dubochet, Richard Henderson und Joachim Frank. Sie erforschten, wie Biomoleküle unter dem Elektronenmikroskop hochaufgelöst sichtbar gemacht werden können, ohne sie zu beschädigen.

Niklas Elmehed, Nobel Media 2017