Per Superjump zum Sieg - mit dem Joystick schafft der 8jährige spielend die rasantesten Sprünge und Sprints. Im wirklichen Leben auf einem Baumstamm balancieren, auf einem Bein hüpfen oder rückwärts gehen fällt ihm dagegen schwer. Kein Einzelfall, sondern traurige Realität: Ärzte und Pädagogen beklagen, dass sich unsere Kinder immer weniger bewegen. Doch ein gutes Körpergefühl ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Toben hält nicht nur Herz und Kreislauf fit, sondern bringt auch die grauen Zellen in Schwung.
Übergewicht und Haltungsschäden

„Toben macht schlau“, betont die Professorin für Sportpädagogik, Renate Zimmer. Ein Mensch kommt mit mehr als 100 Milliarden Nervenzellen zur Welt. Durch körperliche Aktivität werden sie miteinander verknüpft. Die Sinnesbahnen verkümmern jedoch, wenn sie nicht genug Reize erfahren. Deshalb braucht ein Kind wesentlich mehr Bewegung als ein Erwachsener, um sich optimal zu entwickeln - täglich zwei bis drei Stunden, fordert der Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung, Dieter Breithecker. Doch immer mehr Kinder erleben ihre Welt „aus zweiter Hand“.