Das Wort geht auf das althochdeutsche
scazon
zurück, das „Schätze sammeln“ bedeutet. Im Mittelhochdeutschen wurden daraus zum einen
schazen
für „Schätze sammeln“, das aber auch schon die Bedeutung „schätzen“ und „besteuern“ hatte. Zum anderen entstand das Verb
schezen
das neben „schätzen“ und „besteuern“ auch im Sinn des heutigen „nach Wert oder Zahl veranschlagen“ gebraucht wurde.
Schatzen
ist als selbständiges Wort untergegangen, aber noch in einigen Zusammensetzungen enthalten. So wird die staatliche Finanzbehörde auch
Schatzamt
genannt.
Brandschatzen
kommt von dem spätmittelhochdeutschen
brantschatzen
, was bedeutete, eine Geldauflage festzusetzen, durch die Gebäude vom im Krieg üblichen Plündern oder Niederbrennen befreit wurden.
Schätzen
wird heute im Sinne von „vermuten“, „ungefähr berechnen“ und „hoch achten“ gebraucht. Lediglich das biblische
schätzen
in der Weihnachtsgeschichte war eine genaue Berechnung, handelte es sich seinerzeit doch um eine Volkszählung. In der Bedeutung von „vermuten“ wird
schätzen
oft durch entsprechende Vorsilben präzisiert, wie in
einschätzen
oder
abschätzen
.
Wertschätzen
ist eine Verstärkung des Grundworts. Sich
verschätzen
bedeutet „sich irren“.
In allem steckt der
Schatz
, also etwas Wertvolles und Kostbares. Das althochdeutsche Wort
skaz
enthielt auch einen Hinweis darauf, was für die Menschen ursprünglich von besonderem Wert war: Es bedeutete nämlich auch „Vieh“.