Rhẹsusfaktor
Rh-Faktor1940 von K. Landsteiner und A. S. Wiener im Blut von Rhesusaffen entdecktes Blutkörperchenmerkmal; 85% der Menschen zeigen dieses Merkmal, sie sind rhesus-positiv (Rh), 15% sind rhesus-negativ (rh). Der Rhesusfaktor wird vor jeder Bluttransfusion festgestellt. Injiziertes Rh-positives Blut erzeugt im Körper eines rh-negativen Menschen im Verlauf von Wochen und Monaten sog. Agglutinine und Hämolysine, die bei einer späteren zweiten Blutübertragung zu schweren Zwischenfällen führen. Gelangt rh-unverträgliches Blut vom Fetus in den mütterlichen Körper (Mutter rh-negativ, Fetus Rh-positiv), so werden dort Antikörper gebildet. Ist bei einer zweiten Schwangerschaft der Fetus wieder Rh-positiv, so dringen diese Antikörper durch die Plazenta in den fetalen Kreislauf ein; sie verursachen meist Erythroblastose und als Folge davon Lebensschwäche, Anämie und Gelbsucht (Morbus haemolyticus neonatorum).