Melodrạma
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Melodramdas; griechisch
]1. die Verbindung von gesprochenem Text mit begleitender, den Ausdruck steigernder Musik. Das von der (so verstandenen) griechischen Tragödie übernommene Melodrama wurde u. a. durch J.-J. Rousseaus „Pygmalion“ 1762 neu belebt. Bekannte Melodramen für die Bühne sind C. M. von Webers „Preziosa“ und R. Schumanns „Manfred“. Daneben enthalten zahlreiche Opern melodramatische Stellen, z. B. „Fidelio“ (Kerker-Szene) oder der „Freischütz“ (Wolfsschlucht-Szene). Auch Balladen und andere Gedichte wurden für die Aufführung im Konzertsaal mit Klaviermusik unterlegt und so zu einer wirkungsvollen Mischform zwischen reiner Dichtung und Lied entwickelt; in der Musik des 20. Jahrhunderts werden zuweilen Sprechtonhöhe und Rhythmus genau notiert. – 2. Bezeichnung für meist triviale Bühnenstücke und Filme, die sich durch extreme Emotionalisierung, stereotype Personenkonstellationen und stark vereinfachende Konfliktlösungen auszeichnen.