Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das
frz.
génie „überragender schöpferischer Mensch, hervorragende Veranlagung“ in der Form
Genie ins Deutsche entlehnt. Das Wort stammt vom
lat.
genius, das ursprünglich „Schutzgeist“ bedeutete. Aus dem zugrundeliegenden lat. Verb
genere „(er)zeugen“ kann man die Urbedeutung „der Leben Erzeugende“ erschließen. Ursprünglich war mit dem
Genie ein Künstler gemeint, doch in der Zeit des Sturm und Drang und in der Romantik bezeichnete das Wort den in allem vollkommenen Menschen. Der Ausdruck
Geniestreich, mit dem man sowohl höchste Anerkennung für eine großartige Handlung als auch ironische Distanz zu einer als großspurig empfundenen Tat ausdrücken kann, stammt aus Christian Friedrich Timmes Roman „Der Empfindsame“ von 1781. Schon früh wurde
Geniestreich ironisch
–abwertend verwendet, so wie auch das
Genie in einigen negativen Wendungen (
ein verkrachtes Genie sein bzw.
nicht gerade ein Genie sein) auftritt.