Während der zweiten Arabischen Gipfelkonferenz wird die kurz zuvor gegründete Palestine Liberation Organization (PLO) als Dachorganisation der palästinensischen Befreiungsbewegung und offizielle Vertretung der Palästinenser anerkannt. Ziel der PLO ist die Schaffung eines arabischen Staates in Palästina. Seit der Gründung Israels 1948 und der Flucht der Araber hatten sich Guerillagruppen (Fedajin) gebildet, deren Mitglieder sich aus den palästinensischen Flüchtlingslagern rekrutierten. Kern der PLO bildet die Al Fatah unter der Führung von Jassir Arafat. 1965 beginnen bewaffnete Kämpfe der PLO gegen Israel.
Bei den ersten demokratischen Wahlen, die aufgrund des am 18. September 1995 geschlossenen erweiterten Autonomieabkommens möglich wurden, wird PLO-Chef Jassir Arafat mit 87,1% der Stimmen zum „Rais“ (Vorsitzenden, Präsident) des Palästinensischen Automierates für das Westjordanland, Ost-Jerusalem und den Gazastreifen gewählt. Arafats einzige Gegenkandidatin, die Sozialarbeiterin Samiha Khalil, erringt 9,6%. Von den etwa 1 Mio. Wahlberechtigten machen 79,9% von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Unter 672 Kandidaten wählen sie auch die 88 Mitglieder des Autonomierats. Arafats Al Fatah erhält 56% der Stimmen und kommt auf 50 Mandate. Der Autonomierat nimmt in den Bereichen Wirtschaft, lokale und regionale Verwaltung, Polizei, Gesundheit und Erziehung legislative und exekutive Befugnisse wahr. Die fundamentalistischen Untergrundorganisationen Hamas und Dschihad Islami („Heiliger Krieg“) hatten zum Wahlboykott aufgerufen.