Mehr als die Hälfte aller deutschen Haushalte besitzt Ende
des Jahres 2001 mindestens einen Computer. Haushalte mit schulpflichtigen
Kindern weisen Ende des Jahres 2001 eine überdurchschnittliche Ausstattung
mit Hardware auf. Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)
ist bei 75 Prozent der Haushalte mit Kindern ein Computer vorhanden.
Im
Jahr 2001 befragte das Institut für angewandte Kindermedienforschung
an der Fachhochschule Stuttgart mehrere 100 Kinder und Jugendliche zu ihrem
Nutzungsverhalten. Von der großen Mehrheit der Befragten wurde Multimedia
pauschal als Unterhaltungsmedium gesehen, das Spaß und Zeitvertreib
bietet. Etwa 40 Prozent der Kinder setzten Multimedia mit Spielprogrammen
gleich.

Obwohl viele Eltern ihren Kindern einen Computer kaufen, damit sie ihre Fähigkeiten auch Zuhause erweitern können, nutzen die meisten Kids den PC lieber zum Spielen als zum Lernen. Das zeigt eine Studie aus Schottland, die im Sommer 2001 auf der "International Conference on Communication, Problem Solving and Learning" in Glasgow vorgestellt wurde. Zwei Wissenschaftler wollten herausfinden, warum der Computer bei Kindern nur selten zum Lernen benutzt wird.
Dazu wurden 33 Familien sechs verschiedene Lernsoftware-Pakete für eine Dauer von zehn Monaten zur Verfügung gestellt. 73 Prozent der in der Studie befragten Eltern gaben an, dass sie beim Computerkauf hauptsächlich an die Verbesserung der schulischen Leistungen ihrer Kinder gedacht und dazu geeignete Software gekauft hätten.
Es zeigte sich aber, dass die Kinder meist am PC spielten und die Lernprogramme ungenutzt blieben. Aus diesem Ergebnis und den Befragungen der Eltern kamen die Forscher zu dem Schluss, das den Kindern im Gegensatz zur Schule in den eigenen vier Wänden die erforderliche Unterstützung und Motivation fehlt. In der Schule hingegen wird diese durch Lehrer und Mitschüler gewährleistet. Zuhause saßen die Kinder meist allein am PC, ohne Begleitung eines Elternteils.