Hitzewelle verschärft die Lage
Doch gegen den Hunger hilft dem Hamster diese raffinierte Abschreckung nichts. Und in diesem Jahr kommt noch das ungünstige Wetter hinzu: Durch die erst trocken-heiße, dann aber wieder nasse Witterung ist das Getreide in diesem Jahr besonders früh reif. Die Pflanzen werden vorzeitig dürr und müssen schnell geerntet werden.

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Für den Feldhamster sind diese frühen Ernten jedoch eine Katastrophe. "Vor allem der zweite Wurf der Muttertiere, der jetzt im Juli auf die Welt kommt, hat das Pech, seine ersten selbständigen Schritte auf abgeernteten Feldern machen zu müssen", sagt Ulrich Weinhold vom Institut für Faunistik. "In der Regel überleben das die wenigsten, denn sowohl Nahrung als auch Deckung fehlen nach der Ernte vollständig."
Hinzu kommt: Auf Stoppelfeldern findet der Hamster wenigstens noch einige liegengebliebene Ähren und Halme. Aber auch die werden immer seltener. Denn die meisten Landwirte pflügen ihre Felder direkt nach der Ernte um – und nehmen dem Hamster damit auch die letzte Chance.