Immer, wenn es Hoffnung auf einen Umsturz in Italien gab, war er zur Stelle: Giuseppe Garibaldi. Schon im Jahr 1834 kämpfte er als piemontesischer Marineoffizier gegen die Monarchie. Er wurde daraufhin zum Tode verurteilt, konnte sich aber rechtzeitig nach Südamerika absetzen. In den Jahren 1848 und 1854 kämpfte er erneut für die Einheit Italiens, begab sich nach dem Scheitern aber stets ins Exil. Sein größter Coup gelang ihm schließlich mit dem "Zug der Tausend" 1860.

Italien war zu dieser Zeit in Einzelstaaten zersplittert. Die bedeutendsten darunter waren der Kirchenstaat in Mittelitalien, das Königreich beider Sizilien in Süditalien und das Königreich Sardinien mit Sardinien-Piemont in Norditalien. Die Österreicher hatten Venetien und die Provinzen im Nordosten vereinnahmt. Papst Pius IX. führte den Kirchenstaat mit starker Hand, die Bourbonen regierten absolutistisch. Im Königreich Sardinien hingegen hatte sich unter König Viktor Emanuel II. aus dem Hause Savoyen und seinem Ministerpräsidenten Cavour ein liberales Staatswesen und ein parlamentarisches Regierungssystem entwickelt. Seit der 1848er Revolution, die im März 1849 niedergeschlagen wurde, hatte Sardinien im Kampf um die Einheit Italiens Führungsrolle inne. König Viktor Emanuel II. war der einzige italienische Herrscher, der die Verfassung von 1848 bestehen ließ. Militärische Unterstützung erhielt die Regierung von Garibaldi und seinen zahlreichen Anhängern.
Handel mit Frankreich
Im Kampf um die Lombardei gegen Österreich 1858 konnte Cavour zunächst die Unterstützung Napoleons III. gewinnen, indem er geschickt dessen Prestigestreben ausnutzte. Während des im Mai 1859 ausgebrochenen Krieges von Sardinien und Frankreich gegen die Donaumonarchie machte Napoleon III. auf Betreiben der Großmächte jedoch einen Rückzieher. Ohne Wissen der Piemontesen schloss er einen Waffenstillstand mit Österreich: Sardinien erhielt mit der Lombardei nur eine der habsburgischen Provinzen in Nordostitalien. Doch die Einheitsbewegung war nicht mehr aufzuhalten. Im März 1860 sicherte Cavour Napoleon III. in einem Geheimvertrag die Abtretung von Nizza und Savoyen zu. Im Gegenzug duldete der französische Kaiser, dass am 11./12. März in den offiziell noch österreichischen Gebieten per Volksabstimmung der Anschluss an das Königreich Sardinien beschlossen wurde.