Kinder bekommen so viel Taschengeld wie nie zuvor. Ausgegeben wird es der aktuellen KidsVerbraucheranalyse zufolge vor allem für Süßigkeiten (63 Prozent), Comics und Zeitschriften (44 Prozent), Getränke (36 Prozent) und Eis (35 Prozent). 27 Prozent der Befragten investieren in Spielzeug und Spiele, 19 Prozent in Sammelkarten sowie Sticker und 15 Prozent in Kinokarten. 13 Prozent bezahlen mit dem Taschengeld ihre Handykosten. Der Studie zufolge stehen den 6- bis 9-jährigen im Monat durchschnittlich 18,78 Euro, den Zehn- bis 13-Jährigen 34,30 Euro zur Verfügung. Dazu kommen Geldgeschenke zum Geburtstag, zu Weihnachten, kleine Zuverdienste fürs Rasenmähen oder Babysitten und die Sparbücher. Rechnet man sämtliche Beträge hoch, ergibt das bei insgesamt rund 7,4 Millionen Kindern im Alter von 4 bis 13 Jahren eine Kaufkraft von fast 6 Milliarden Euro. Darüber hinaus beeinflussen sie die Kaufentscheidungen ihrer Eltern, Tanten und Großeltern und üben damit auch indirekt eine gewaltige Kaufkraft aus.

Nicht allen Kinder gelingt es einen Teil ihres Taschengeldes zu sparen.
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Gelderziehung in Phasen
Einen Rechtsanspruch auf Taschengeld haben Kinder zwar nicht, doch wenn sie es bekommen, dürfen sie frei darüber verfügen. Allerdings gibt es Grenzen, die im so genannten Taschengeldparagraphen geregelt sind. So ist der Kauf von Kaugummis rechtskräftig, während der Kauf eines Smartphones von den Eltern rückgängig gemacht werden kann. Generell gelten Kinder unter 7 Jahren als geschäftsunfähig, 7- bis 18-Jährige als beschränkt geschäftsfähig. Damit Jugendliche nicht gleich beim ersten Dispokredit in die Schuldenfalle tappen, empfehlen Experten eine dreizügige Gelderziehung. Phase eins hat den verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Taschengeld zum Ziel, in Phase zwei lernt man durch kleine Jobs, dass Geld einen Gegenwert für Arbeit darstellt, in Phase drei geht es dann um erste Erfahrungen mit Kredit und Kapital, mit Handyverträgen, Konten und Depots.