Für die Menschen am Indischen Ozean gehören Tsunamis beinahe zum Alltag. Als Konsequenz aus der Flutkatastrophe vom Dezember 2004 , die mehr als 200.000 Todesopfer forderte, wurde der Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems beschlossen. Entwickelt, geplant und gebaut wird das System in Deutschland. Die Gesamtkoordination liegt beim GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ). Das Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) hat die Koordinierung „Ozean-Instrumentierung" übernommen.
Von Anfang an am Aufbau des Frühwarnsystems beteiligt ist Professor Ernst Flüh vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR in Kiel. Im November letzten Jahres hat er mit seinem Team die ersten GPS-Bojen für das Tsunami-Frühwarnsystem am Eingang der Sunda Strait – der Meerenge zwischen Java und Sumatra – platziert. Wir haben ihm nach dem Stand der Dinge gefragt.
Herr Professor Flüh: Wie weit sind die Arbeiten zum Tsunami-Frühwarnsystem?
Die Arbeiten laufen planmäßig. Abgesehen von den üblichen kleinen Verzögerungen. Derzeit sind wir noch mitten in der Testphase.