Adipöse Menschen haben nicht nur mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Sie leiden oftmals auch unter Vorurteilen und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Wie sehr Betroffene in Deutschland stigmatisiert werden, zeigt eine aktuelle Umfrage. Ein Großteil der Bevölkerung findet Fettleibige demnach nicht nur unästhetisch und wenig gesellig – sondern macht sich auch ein völlig falsches Bild von den Ursachen der Erkrankung.

Melina Hipler / DAK Gesundheit
Vermutete Nachteile für adipöse Menschen Quell: DAK-Studie 2016: XXL-Report – Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit
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"Unästhetisch" und "nicht lustig"

Quell: DAK-Studie 2016: XXL-Report – Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit
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Dass Fettleibigkeit krankmacht, ist nichts Neues. Doch zumindest hierzulande hat die Krankheit noch einen weiteren gravierenden Effekt: Sie macht offenbar einsam. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die die Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit durchgeführt hat. Sie zeigt, dass fettleibige Menschen in Deutschland häufig stigmatisiert und ausgegrenzt werden.
Während leichtes Übergewicht von der Mehrheit der Gesellschaft demnach meist noch akzeptiert oder sogar positiv bewertet wird, sieht das bei Fettleibigkeit ganz anders aus. So finden 71 Prozent der Deutschen adipöse Menschen unästhetisch. Von dicken Menschen sagen das nur 38 Prozent. Übergewichtige gelten oft auch als lustig, Fettleibige hingegen selten.
Das denkt Deutschland über dicke und fettleibige Menschen Quelle: DAK-Studie 2016: XXL-Report – Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit
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Jeder Achte meidet Kontakt

Quelle: DAK-Studie 2016: XXL-Report – Meinungen und Einschätzungen zu Übergewicht und Fettleibigkeit
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Findet noch fast jeder Zweite dicke Menschen gesellig, trifft das auf Adipöse nur mit 13 Prozent zu. Zudem glaubt die Hälfte der Befragten, dass fettleibige Menschen sozial weniger anerkannt seien. Und: Jeder Achte vermeidet sogar bewusst den Kontakt zu ihnen.
"Adipöse Menschen haben in unserer Gesellschaft ein schweres Los. Sie kämpfen gegen Pfunde und Vorurteile", sagt DAK-Vorstand Thomas Bodmer. "Mit unserer aktuellen Untersuchung wollen wir deshalb zum Nachdenken anregen und die Sichtweise auf die Krankheit verändern."