Brüder, Feinde, Rivalen, Partner – die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen ist lang und wechselhaft. Ein eigener Freundschaftsvertrag sollte 1963 helfen, gegenseitige Ressentiments zu überwinden. 50 Jahre später fragen wir: Verbindet die Franzosen und die Deutschen tatsächlich eine besondere Freundschaft? Ein Stimmungsbild unter Frankreich-Urlaubern.
Von Verbündeten zu Erbfeinden zu Freunden

Mit einer Umarmung besiegeln der französische Staatspräsident Charles de Gaulle (r.) und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (l.) die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages in Paris am 22. Januar 1963.
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Was als Partnerschaft begann, sinkt im 19. Jahrhundert, nach diversen Erbfolgekriegen und Streitereien um das Rheinland und Elsass-Lothringen, auf einen Tiefpunkt: Frankreich und Deutschland sind Erbfeinde geworden. Als August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 das Deutschlandlied, die spätere Nationalhymne, dichtet, treibt ihn nicht zuletzt der Hass auf Frankreich an. Auch in beiden Weltkriegen stehen Franzosen und Deutsche einander feindlich gegenüber, erst in den 50er Jahren gehen die Länder zögerlich aufeinander zu. Dass es 1963 einen eigenen Freundschaftsvertrag brauchte, um die Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland zu erreichen, spricht Bände.