Ferdinand Porsche gilt als einer der herausragendsten Ingenieure der deutschen Automobilindustrie. Ihm verdanken wir den Kompressormotor des Mercedes SSK, das Lohner-Porsche Elektromobil, den Radnabenelektromotor und die Drehstabfederung - nicht aber den VW Käfer. Zwar gilt Ferdinand Porsche gemeinhin als Vater des über viele Jahrzehnte meistverkauften Automobils der Welt. Doch stammten die Entwürfe zu dem kugeligen Gefährt mit stromlininenförmiger Karosserie aus der Feder eines anderen: Béla Barényi war erst 18, als er die ersten Pläne seines "Volkswagens" auf Papier brachte. Bis zu seinem Tod konnte er nicht verhindern, dass es Ferdinand Porsche war, der die Lorbeeren für seine Erfindung erntete. Lesen Sie mehr dazu in Teil 3 unseres Spezials "Fremde Federn".
Ferdinand Porsche hat "kein Interesse"

Der technisch solide und preiswerte erste Volkswagen wird 1938 anlässlich der Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes der Öffentlichkeit präsentiert.
Porsche AG, Stuttgart
Fremde Federn für Ferdinand Porsche

Hitler bei der Grundsteinlegung für das Volkswagenwerk am 26. Mai 1938. Vor ihm ein Prototyp des KdF- Wagens.
wissenmedia, Gütersloh
Béla Bárenyi schäumte, doch einen Urheberrechtsstreit konnte sich der Österreicher damals nicht leisten und musste daher mitansehen, wie sich Ferdinand Porsche mit fremden Federn schmückte und "sein" Auto zur Seienreife entwickelte. Außer den Meriten strich Ferdinand Porsche für den "KdF-Wagen", der erst nach dem Zweiten Weltkrieg als "Käfer" Karriere machen sollte, auch noch eine millionenschwere Förderung durch die nationalsozialistische "Deutsche Arbeitsfront" ein.