Im Internet und im Buchhandel wimmelt es von vermeintlich gesunden Diäten gegen Krebs: Viel Leinöl, Verzicht auf Fett oder Kohlehydrate oder am besten gar keine feste Nahrung. „Tumore aushungern“ ist die Devise. Doch viele dieser Diäten sind nicht nur unwirksam: Sie sind sogar gefährlich.

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In Deutschland leben etwa 1,45 Millionen Menschen mit Krebs. Konfrontiert mit dieser Diagnose, suchen viele Patienten nach Hilfe zusätzlich - oder außerhalb - der konventionellen Medizin. Dabei kommt schnell das Thema Krebsdiäten auf. Diese versprechen oft mehr als nur eine bessere Lebensqualität. Sie sollen das Tumorwachstum hemmen oder sogar stoppen können.
Unkontrolliertes Zellwachstum
Krebs ist keine in sich homogene Krankheit. Bis heute sind über 200 verschiedene Arten bekannt. Sie unterscheiden sich durch die betroffenen Organe oder Zellstrukturen und können vollkommen unterschiedliche Auswirkungen auf den Organismus haben. Ebenso verschieden sind die Beschwerden, die von ihnen ausgehen.
Alle bösartigen Tumore haben jedoch eines gemeinsam. Durch einen genetischen „Unfall“ werden bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz verändert. Wenn diese Veränderungen nicht repariert werden, wird die Erbinformation dauerhaft verfälscht. Kontrollprogramme funktionieren dadurch nicht mehr und eine defekte Zelle kann unkontrolliert beginnen zu wachsen und sich zu vermehren.