Zugegeben. Um es draußen schön zu finden, muss man derzeit schon mit einer Art Teflonhaut ausgestattet sein oder zumindest über ein ziemlich dickes Fell verfügen. Doch auch die, die weder mit dem einen noch mit dem anderen gesegnet sind, sollten sich im Herbst und Winter dann und wann vor die Tür wagen, zum Beispiel um ein wenig Kultur zu tanken. Die Museen der Republik locken jedenfalls mit einem abwechslungsreichen Programm. Von Schwarzer Romantik über Legoklötzchen bis zur ägyptischen Schönheit Nofretete ist so ziemlich alles dabei.
Die schöne Nofretete hält Hof auf der Museumsinsel

Neues Reich, 18. Dynastie, um 1340 v. Chr.; Kalkstein und Gips
Wer sich also durch die Berliner Kälte kämpft, wird im Neuen Museum auf der Museumsinsel vom 7. Dezember 2012 bis 13. April 2013 nicht nur von Nofretete in Empfang genommen, sondern zusätzlich mit 400 Objekten aus den Berliner Beständen sowie dem Louvre, dem Metropolitan Museum of Art und dem British Museum entlohnt. Die zum Großteil noch nie gezeigten Keramiken, Schmuckstücke, Skulpturen, Statuenfragmente und Architekturteile lassen die Amarna-Zeit sowie die Fundgeschichte der Nofretete-Büste lebendig werden und beleuchten ihre Bedeutung als überzeitliches Schönheitsideal. Wem bei diesem Ausflug zur attraktiven Nofretete und ins heiße Nildelta nicht warm ums Herz wird, dem ist wohl kaum noch zu helfen.