„Angst essen Seele auf“ heißt ein Sozialdrama von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1973. Und irgendwie scheinen in Deutschland besonders viele Menschen von Ängsten, wenn nicht zerfressen, so doch zumindest anhaltend geplagt zu werden. War es vergangenes Jahr die Angst vor der asiatischen Vogelgrippe bzw. einer möglichen Pandemie, die die deutschen Debatten wochen-, ja monatelang bewegten, so erhitzten in diesem Jahr einige einsame Koffer bzw. Rücksäcke auf Bahnhöfen und in Zugabteilen die von Terrornachrichten durchdrungenen Gemüter und ließen nach einer ARD-Umfrage immerhin 31 Prozent fürchten, Opfer eines Anschlags zu werden.
Streicheleinheiten für sensible Seelen

Angst vor schlechten Nachrichten?
Hat die Angst „ihr Verhältnis zur Erfahrung verloren“, wie der britische Soziologe Frank Furedi in seinem Buch „Politics of Fear“ behauptet? Tatsächlich scheint nicht mehr die die unmittelbare, reale Bedrohung Auslöser vieler Ängste zu sein, sondern vielmehr Stimmungen und die eigene Wahrnehmung der Realität.