Derivate Finanzinstrumente gehören zu den risikoreichsten und zeitintensivsten Börsengeschäften. Auf das ständige genaue Beobachten des Kursverlaufs kommt es hier ebenso an, wie auf eine schnelle Reaktion. Zu den am häufigsten gehandelten Derivaten gehören Kauf- und Verkaufsoptionen, Futures, DAX-Futures und Bund-Futures.
Optionen und Derivate
Optionen
oder Optionsscheine bzw. “Warrants sind Wertpapiere, die dem
Inhaber das Recht zusichern, ein bestimmtes Gut innerhalb eines bestimmten
Zeitraums - Termins - zu erwerben oder zu verkaufen. Meistens
beziehen sich diese Optionen auf bestimmte Aktien, Wertpapiere oder einen
Betrag in einer anderen Währung. Optionen können allerdings über
alles abgeschlossen werden, was man kaufen oder verkaufen kann - also auch
über Rohstoffe. Da der Wert der Optionsscheine von anderen Gütern
abhängt, werden diese Wertpapiere auch als “Derivate oder
“derivative (abgeleitete) Finanzinstrumente bezeichnet. Gehandelt
werden Optionen an den Terminbörsen, in Deutschland an der Terminbörse
EUREX. Bei diesen Wertpapieren wird zwischen Kauf- und Verkaufsoptionen unterschieden:
Calls und Puts.
Was sind Puts?
Bei Puts oder Verkaufsoptionen
erwirbt der Käufer das Recht, innerhalb einer Optionslaufzeit einen Handelsgegenstand
zu einem vorab festgelegten Preis zu verkaufen. Der Verkäufer einer Verkaufsoption
verpflichtet sich, den Basiswert innerhalb oder am Ende der vereinbarten Laufzeit
zum festgelegten Preis zu kaufen. Auch beim Erwerb dieses Optionsscheins fällt
eine Optionsprämie an. Risiken und Gewinnchancen hängen bei Calls
und Puts von der Preisentwicklung des vereinbarten Guts während der Laufzeit
ab. Der Gewinn bzw. der Verlust ergibt sich jeweils aus der Differenz zwischen
dem Börsenkurs des Basiswerts und der Summe aus vereinbartem Preis und
Optionsprämie.
Was sind “Calls“?
Bei
Kaufoptionen oder “Calls erwirbt der Käufer das Recht, innerhalb
einer festgelegten Laufzeit eine bestimmte Anzahl oder Menge eines Handelgegenstands
- den Basiswert - zu einem vereinbarten Preis zu kaufen. Der Verkäufer
einer Kaufoption garantiert, den Basiswert innerhalb oder am Ende der vereinbarten
Laufzeit zum festgelegten Preis zu verkaufen. Für den Erwerb der Kaufoption
zahlt der Käufer eine Optionsprämie an den Verkäufer. Die Gewinnchancen
hängen bei Kaufoptionen wie bei Verkaufsoptionen von der Preisentwicklung
des vereinbarten Handelsgegenstands während der Laufzeit ab. Der Gewinn
bzw. der Verlust ergibt sich jeweils aus der Differenz zwischen dem Börsenkurs
des Basiswerts und der Summe aus vereinbartem Preis und Optionsprämie.
Welche Hebelwirkung kommt bei Optionen zum Tragen?
Wer Optionsscheine erwirbt, der muss zunächst wesentlich
weniger Kapital einsetzen, als wenn er den Basiswert sofort erwirbt. Daraus
ergibt sich eine Hebelwirkung: steigt der Kurswert stärker als der Basiswert,
dann sind überdurchschnittliche Gewinne möglich, fällt der
Kurswert stärker als der Basiswert, dann fallen entsprechend große
oder totale Verluste an. Doch wer mit Optionsscheinen richtig umgeht, der
kann nicht nur spekulieren, sondern der sichert mit ihnen auch sein Wertpapierdepot
ab. Beim Kauf von “Puts“ profitiert der Anleger nämlich
von fallenden Kursen, da der vereinbarte Basiswert konstant hoch bleibt. Das
Versprechen des Handels mit Optionen kann also im besten Fall auf die Formel
gebracht werden: geringer Kapitaleinsatz und überdurchschnittliche Gewinnmöglichkeiten.