Ein Glücksgefühl der ganz besonderen Art können Urlauber in den drei Tauerntälern Rauris, Gastein und Großarl erleben. Denn hier lässt sich außer einer großartigen Berglandschaft noch etwas ganz anderes finden: Gold. In den Flussbetten der Tauernbäche werden Kinder und ihre Eltern zu Goldwäschern. Und das Beste ist: Das gefundene Gold dürfen sie auch behalten.
Gold! Welch Begehrlichkeit und Faszination allein von diesem Wort ausgeht. Gold, das Metall der Götter, das Zeichen der Herrscher, der Sieger – aber auch der Liebe. Es mag daran liegen, dass dieses gelb schimmernde Material so wunderbar glänzt. Aber sicherlich trägt auch seine Seltenheit dazu bei, dass die Menschheit Gold schon immer als etwas ganz Besonders und sehr Wertvolles betrachtet hat. Goldschmuck gilt als ein Zeichen der Anerkennung. Österreich kann sich also glücklich schätzen, es ist von den Göttern mit Gold bedacht worden: das Tauerngold ist legendär, das Donaugold ein Begriff. Auch das stammt genau genommen aus den Tauern und ist von den Alpenflüssen wie der Salzach mitgeführt worden.

Im 14. Jahrhundert der erste Goldrauch
Seinen ersten Goldrausch erlebte die Region im 14. Jahrhundert, als Gastein vom Erzbistum Salzburg erworben wurde und die Kirche starkes Interesse am Gold zeigte. 5650 Meter lang ist das Stollensystem am Hohen Goldberg, das damals entstand und weit über die Baumgrenze reicht. Allerdings wurde es im 16. Jahrhundert durch vorrückendes Gletschereis bedeckt. Ignaz Rojacher leitete im 19. Jahrhundert die Renaissance des Goldbergbaus in den Tauern ein. Er pachtete zunächst den Bergbau und kauft ihn schließlich im Jahre 1880. 15,4 Kilogramm Gold und 38 Kilogramm Silber holte er in einem Jahr aus dem Gestein. Das war mit den einfachen Mitteln von damals eine Menge, dennoch musste er 1888 seinen Betrieb wegen Unrentabilität verkaufen. Das von ihm gegründete Observatorium auf dem Sonnblick und der Heilstollen von Gastein erinnern heute noch an Rojacher. Die „Preußische Bergwerks- und Hüttengesellschaft“ gewann 1943 72 Kilogramm Gold aus 10.212 Tonnen Roherz, ein Jahr später sogar 98 Kilo. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die industrielle Verarbeitung ihrem Ende entgegen, ein unternehmerischer Abbau lohnte nicht mehr.