Revolutionen sind heute nicht immer friedlich, auch wenn der politische Wandel von 1989, den man in Bezug auf die DDR
friedliche Revolution nennt, in den meisten mittel
– und osteuropäischen Staaten ohne Blutvergießen vonstattenging. In ihrem Ursprung ist die Revolution ein astronomischer, „unkämpferischer“ Begriff:
Lat.
revolutio bedeutete zwar „Umwälzung“, es bezeichnete jedoch insbesondere den Umlauf der Sterne. Im Deutschen verwendete man den Begriff für die astronomische „Umdrehung“ sowie allgemein für „Veränderung, Wandel“ jahrhundertelang, denn man sah es als erwiesen an, dass die Sterne das wechselhafte Los des Menschen beeinflussen. Im
Italienischen
war das ein wenig anders:
Rivoluzione bedeutete dort schon im Mittelalter „Aufruhr des Volks“ und „Staatsstreich“. Über das Französische und das Englische gelangte diese Bedeutung im 17. Jh. auch in die deutsche Sprache. Nach der blutigen
Französischen Revolution von 1789 verstand man unter
Revolution einen „gewalttätigen Umsturz“. Doch nicht immer muss Blut fließen: Auch nicht
–politische Veränderungen oder bahnbrechende wissenschaftliche Entwicklungen werden als
Revolutionen bezeichnet, wie z.
B. die Ende des 18. Jh. in England einsetzende Industrialisierung, die
industrielle Revolution.