Mit dem Tod des kinderlosen Königs Wilhelm IV. am 20. Juni 1837 endet die Personalunion zwsichen Großbritannien und Hannover: Im Königreich Hannover - wo das weibliche Erbrecht nicht gilt - folgt ihm sein absolutistisch gesinnter Bruder Ernst August II. (1771 bis 1851), in England besteigt seine Nichte Viktoria den Thron.
Die am 24. Mai 1819 in London geborene Viktoria ist eine Tochter des Herzogs Edward von Kent (eines Sohnes von Georg III.) und der Prinzessin Viktoria von Sachsen-Coburg-Gotha. Durch ihr persönliches Vorbild und ihren puritanischen Lebenswandel vermochte sie der Krone wieder das Ansehen zu verschaffen, welches ihre Vorfahren aus dem Hause Hannover verspielt hatten.

In der Ära der Königin Viktoria wird das Ansehen des britischen Königshauses deutlich gestärkt. Großbritannien steigt zur bedeutendsten Wirtschaftsmacht auf.
Der vielseitig gebildete, aus der liberal-konstitutionellen Tradition des Hauses Coburg stammende Prinz Albert, beriet sie geschickt und prägte dabei ihren Regierungsstil. Ihre zunächst einseitige Parteinahme für die Whigs gab die Königin auf und nahm vor allem wegen der parteipolitischen Zersplitterung im Parlament immer wieder Einfluss auf die Regierungsbildung.