Ist es ein Tor? Oder ist es kein Tor? Beim Fußball lag die Beantwortung dieser Frage bisher allein beim Schiedsrichter. Damit scheint es bald vorbei zu sein. Denn nach einigen Fehlentscheidungen in der Vergangenheit – unter anderem bei der bei der WM 2010 mit dem für England nicht gegebenen Tor im Spiel gegen Deutschland – hatte die FIFA den möglichen Einsatz von technischen Hilfsmitteln untersuchen lassen. Das für Regelfragen zuständige International Football Association Board (IFAB) hat entschieden, die Torlinientechnologien GoalRef und Hawk-Eye bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2012, beim Confederations Cup 2013 und bei der Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 einzusetzen. Diese Systeme („Chip im Ball"- und Torkamera-Technologie) zeigen dem Schiedsrichter an, ob der Ball die Torlinie mit vollem Umfang überschritten hat oder nicht. Wenn sich GoalRef und Hawk-Eye bewähren, sollen die Technologien überall auf der Welt zum Einsatz kommen.
Das GoalRef-System

Picture-Alliance GmbH, Frankfurt/Gerry Penny
„Man kann sich GoalRef als einen unsichtbaren Vorhang vorstellen, der hinter Querlatte und Torlinie gespannt ist. Sobald der Ball diesen Vorhang komplett passiert, wird ein Tor erkannt“, erklärt Ingmar Bretz, Projektleiter von GoalRe, das vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen maßgeblich entwickelt wurde. Diese Information sendet das System automatisch innerhalb einer Sekunde über verschlüsselte Funksignale in Echtzeit an die Schiedsrichter, deren Spezialarmbanduhren das Tor dann visuell und mittels Vibration anzeigen.