Haben Sie schon mal versucht, mit verbundenen Augen ein Spiegelei zu braten? Oder eine Tasse Kaffee aufzubrühen? Für einen Menschen mit gesundem Sehvermögen ein waghalsiges Unterfangen. Für die bundesweit rund 155.000, die ihr Augenlicht verloren haben oder ohne geboren sind, nur eine von vielen täglichen Herausforderungen. Wie bewältigen Blinde ihren Alltag? Welcher Hilfsmittel bedienen sie sich – zum Beispiel bei der Arbeit am PC? Oder wie träumen sie? Ein Einblick anlässlich des 15. Sehbehindertentages am 6. Juni.

Von Geburt an blind – trotzdem findet sich der Hamburger im Alltag gut zurecht.
Jens Ossa
Aber wie geht das alles? Job, von A nach B kommen und den Tücken des täglichen Lebens begegnen, ohne sehen zu können?
Tasten, hören, riechen

Die Apparatur stellt die Zeichen, die sich auf dem Bildschirm befinden, in Brailleschrift dar. Auf diese Weise können Blinde selbstständig am Computer arbeiten.
„Was die Navigation von einem Ort zum anderen betrifft, so ist heute im Zeitalter von Internet und elektronischer Kommunikation sicherlich vieles einfacher als vor fünfzehn, zwanzig Jahren“, sagt Rabe. „Wo ich damals noch auf fremde Hilfe angewiesen war, komme ich jetzt weitestgehend ohne aus. Um eine bestimmte Adresse zu finden, gibt es die Textbeschreibungen von Google Maps. Die kann man mittels eines Bildschirmausleseprogramms in Blindenschrift umwandeln und ausdrucken oder akustisch als MP3-Datei darstellen lassen. Eine weitere Möglichkeit sind Navigationsgeräte für Blinde. Unterwegs ist natürlich der Blindenstock mein ständiger Begleiter, mit ihm zähle ich Querstraßen aus und taste Eingänge ab. Große Geschäfte, Supermärkte oder Banken lassen sich auch heraushören, Bäcker oder Apotheken herausriechen. Zudem habe ich in einem Mobilitätstraining gelernt, mich im Verkehr zurechtzufinden.“

Immer häufiger – aber noch längst nicht überall – weisen Hilfen wie Blindenschrift-Schilder oder akustische Ampelsignale Sehbehinderten den Weg.
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