Die Entwicklung sucht ihresgleichen: Rund zwei Jahre nachdem die Deutsche Telekom an der Börse mit über vierhundert Milliarden Euro bewertet wurde, ist die T-Aktie zum Objekt von Spekulanten verkommen. Mitte Juni notierte die Deutsche Telekom erstmals im einstelligen Kursbereich – Konzernchef Ron Sommer ist zur Zielscheibe gefrusteter Telekom-Aktionäre geworden. Keine deutsche Aktie hat in den letzten fünf Jahren mehr polarisiert als die Telekom: Erst Wegbereiter einer breiteren Aktienkultur in Deutschland, ist die T-Aktie inzwischen zum Symbol des Bärenmarktes der letzten Jahre verkommen – ein chronologischer Abriss des Verfalls.
Mit Manfred Krug an die Börse

Anfang 1996. Aller Anfang war viel versprechend: “Das ist der helle Wahnsinn, was die Telekom alles drauf hat”, lässt der Rosa Riese Schauspieler Manfred Krug im Frühjahr 1996 fabulieren – eine Nation wird auf den größten Börsengang ihrer Geschichte vorbereitet. Tatsächlich zeigt die Kampagne, in die der Ex-Monopolist geschätzte 50 Millionen Euro investiert, Wirkung. Kleinanleger interessieren sich für das Papier, die Neuemission ist fünffach überzeichnet – das geflügelte Wort der “Volksaktie” macht die Runde.