Die Geschichte des Rauchens ist geprägt von Ge- und Verboten. Früher galt die Rauchkultur überwiegend als Genuss. Heute wird sie zwar noch immer als normales gesellschaftliches Verhalten akzeptiert, doch die Einstellung zum Rauchen ist in den vergangenen Jahren nicht nur kritischer geworden. Sie wird auch wesentlich intensiver bekämpft. Wer hätte vor wenigen Jahren noch gedacht, dass jemals so rauchstarke Völker wie Spanier, Engländer, Italiener und Iren eine Verbannung der Glimmstängel aus den Lokalen ohne große Proteste hinnehmen würden?

Tabakrauch enthält mehrere Krebs erregenden Substanzen. Rauchen ist die Hauptursache des Bronchialkarzinoms.
Vor allem aber diente das Rauchen von Tabak den Indianern bei Kulthandlungen und Zeremonien, etwa beim Regen- oder Kriegszauber, um mit der spirituellen Welt in Kontakt zu treten. „Eigentlich benutzen wir den Tabak, um mit dem Großen Geist in Verbindung zu treten. Wir fühlen, dass durch den Rauch, der zum Himmel steigt, die Botschaften zum Großen Geist getragen werden, der im Himmel ist und zu dem ich spreche“, sagte der Sioux-Indianer Toni Little Cloud. Hinlänglich bekannt ist natürlich das Rauchen der Friedenspfeife. Aber Tabak wurde in Amerika auch als Arzneimittel, etwa zur Wunddesinfektion, eingesetzt.
Mit Kolumbus nach Europa
Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, brachten seine Seefahrer auch die Tabakpflanze mit nach Europa. Zwar war ihnen die Angewohnheit der amerikanischen Ureinwohner zunächst etwas fremd. Sie berichteten, dass man sich in der Neuen Welt angezündete Blätter in den Mund steckte und den Rauch „trank“.
Doch schnell fanden auch die Europäer Gefallen an dieser Gewohnheit. Davon konnte sie auch der Bischof der neu entdeckten Kolonie Fray Bartolome de Las Casas nicht abbringen, der berichtete:“ Ich habe mehrere Spanier auf der Insel Hispaniola gesehen, die sich dieser Dinge bedienten und, als man sie wegen solch hässlicher Gewohnheit tadelte, antworteten, dass es ihnen nunmehr unmöglich sei, diese wieder abzulegen.“