Rohe Eier, frische Milch, reife Erdbeeren, fangfrischen Fisch - all dies kaufen wir beim Gemüse- oder Fischhändler unseres Vertrauens und zur Not auch im Supermarkt um die Ecke, um die wertvollen Einkäufe dann aber auf dem schnellsten Weg nach Hause und in den Kühlschrank zu verfrachten. Niemals käme es uns in den Sinn, diese leicht verderblichen Produkte im Internet zu bestellen. Da wird das Zeug doch schlecht! Diese Einstellung scheint deutscher Vorsicht, um nicht zu sagen, deutschem Misstrauen, entsprungen zu sein. Denn in anderen Ländern, allen voran in den USA, England und der Schweiz, floriert der "Online Food Market" seit Jahren. Schluss mit Vorsicht, muss man sich jetzt bei Amazon Deutschland gedacht haben, dem heute größten Online-Versandhaus, das irgendwann mit Büchern und CDs gestartet ist und inzwischen als Vollsortimenter fungiert. Am 1. Juli 2010 ist Amazon.de in den Online-Lebensmittelversand eingestiegen - mit 42.557 Produkten am frühen Nachmittag des Starttags.
Vertrauen ins neue Standbein

Trittbrettfahrer Otto?
Wie gut die Kunden das neue Angebot letztendlich annehmen werden, darüber kann man natürlich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Allerdings scheint nicht nur amazon große Hoffnung in das Onlinegeschäft mit Lebensmitteln zu stecken. Auch der Versandhandelskonzern Otto erwägt zurzeit einen Wiedereinstieg in den Online-Verkauf von Food-Produkten, mit dem er vor einigen Jahren indes kläglich gescheitert ist. Diese Pläne wurden just wenige Tage vor dem Amazon-Launch publik.