Für die meisten Deutschen war eine Reise im Sommer 1948 in die bekannten und beliebten Urlaubsorte der Alpen sowie an der Nord- und Ostseeküste immer noch ein unerschwingliches Vergnügen. In den Zeiten des Hungers und Elends lagen zudem Gedanken an einen erholsamen Ferienaufenthalt fern.
Währungsreform löst Krise aus
Mit der Währungsreform im Juni änderte sich dieses Bild radikal: Die meisten Gäste verließen überstürzt ihr Urlaubsdomizil; allein 30 000 in der Gegend um Garmisch-Partenkirchen. Sie fürchteten, am nächsten Tag nur noch wertloses Papier in der Brieftasche zu tragen. Dabei spielten sich auf den Bahnhöfen häufig groteske Szenen ab. Es kam zu Tumulten: Für einen Platz in den überfüllten Zügen wurden den Schaffnern bis zu 3000 RM geboten.

Leerstehende Hotels und Pensionen sind im Sommer 1948 an der Tagesordnung.